Matariki ist im neuseeländischen Kalender ein besonderes Datum, da es für Māori das neue Jahr einleitet.
Wenn der Matariki-Sternhaufen wieder am Nachthimmel erscheint, ist es an der Zeit, über das vergangene Jahr nachzudenken, die Gegenwart zu feiern und das kommende Jahr zu planen.
Māori-Sprichwort / Whakataukī
Matariki hunga nui
- Matariki, der Sammler von Menschen
Matariki ist ein Sternhaufen, der in Neuseeland nur während der Wintermonate am frühen Morgenhimmel zu sehen ist.
Der Sternhaufen ist auf der ganzen Welt allgemein bekannt und kann zu verschiedenen Zeiten des Jahres rund um den Globus gesehen werden. Mit Hunderten von Einzelsternen ist er einer der hellsten Sternhaufen am Himmel.
Matariki ist in verschiedenen Teilen der Welt unter unterschiedlichen Namen bekannt. Im Deutschen ist er als die Sieben Schwestern oder unter seinem altgriechischen Namen "Plejaden" bekannt. Im Hawaiianischen ist es Makali'i, "Augen des Königtums", und in Japan heißt er "Subaru", was versammelt bedeutet.
Matariki ist in Te Ao Māori (der Māori Weltanschauung) als das Neujahr der Māori bekannt.
Die Zeit im Jahr, wenn die Matariki-Sterne am frühen Morgen wieder am Himmel erscheinen, ist eng mit dem Maramataka (dem Mondkalender der Māori) verwoben und kennzeichnet das Ende des alten Jahres und den Beginn des neuen Jahres.
Mātauranga Māori (Wissen und Weisheit der Vorfahren) steht im Mittelpunkt der Festlichkeiten zum Matariki-Feiertag und es wird eine Zeit für:
Gedenken – Wir gedenken derer, die wir in den letzten 12 Monaten seit dem letzten Erscheinen von Matariki verloren haben
Die Gegenwart feiern – Wir kommen zusammen, um für das zu danken, was wir haben
Ausblick auf die Zukunft – Vorfreude auf ein neues Jahr
Kulturhistorisch sind die Matariki Sterne eng mit dem Pflanzen, der Ernte und der Jagt verbunden. Wenn die Sterne klar und hell zu sehen sind, bedeutete dies, dass eine üppige Jahreszeit vor uns liegt.
Matariki findet mitten im Winter von Ende Mai bis Anfang Juli statt. Die Daten variieren je nach Stamm und geografischer Lage.
Matariki wurde am Freitag, den 24. Juni 2022.erstmals in Neuseeland mit einem gesetzlichen Feiertag gefeiert.
2024 fällt Matariki auf Freitag, den 28. Juni, um die Wiederkehr der Konstellation zu würdigen. Der Matariki-Haufen ist am besten frühmorgens kurz vor Sonnenaufgang zu sehen.
Zu den traditionellen Matariki-Festivitäten gehören neben rituellen Feuern und der Darbringung von Opfergaben auch verschiedene Feiern zum Abschied von den Toten, zu Ehren der Ahnen und zur Feier des Lebens.
Heute kommen die Menschen in ganz Aotearoa zusammen, um ihrer Vorfahren zu gedenken und gemeinsam bei Kai (Essen) Musik zu machen, zu singen und Geschichten zu erzählen.
Bei Matariki geht es darum, sich wieder mit seinem Zuhause und Whānau (Familie) zu verbinden.
Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, das Neujahrsfest der Māori zu feiern und den Aufstieg des Matariki zu beobachten;
- Nimm dir Zeit, dich an geliebte Menschen zu erinnern, die nicht mehr bei dir sind
- Für das vergangene Jahr danken
- Gemeinsam ein Matariki-Festmahl genießen
- Mach Pläne für das nächste Jahr
- Zeit mit Familie und Freunden verbringen
- Schreibe auf, was du dir für dieses Jahr wünschst
- Plane einen Garten
Als einer der Erde nächstgelegenen Sternhaufen ist die Konstellation für das bloße Auge recht deutlich zu erkennen.
Um sie zu finden, musst du vor Sonnenaufgang zum nordöstlichen Horizont schauen.
Finde die ausgeprägte Sternlinie, die den Tautoru - Gürtel des Orion bildet. Bewege deinen Blick nördlich dieser drei Sterne, bis du einen Haufen winziger Sterne siehst, der ungefähr so breit ist, wie Tautoru lang ist. Dies sind die Matariki-Sterne.
Der Matariki-Sternhaufen besteht aus Hunderten von Sternen, von denen jedoch nur neun mit dem bloßen Auge sichtbar sind. Jeder dieser neun Sterne hat in der Kultur der Māori eine eigene Geschichte und Bedeutung.
Eine davon ist, dass der Sternhaufen eine Whaea (Mutter) – Matariki – und ihre sechs Töchter Tupuānuku, Tupuārangi, Waipunarangi, Waitī, Waitā und Ururangi repräsentiert.
Der Name Matariki bezieht sich also sowohl auf einen bestimmten Stern als auch auf den Sternhaufen als Ganzes. Diese Beziehung lädt uns ein, über die Verbindung zwischen Gesundheit und Hoffnung des Einzelnen mit seiner Umwelt und allen Menschen nachzudenken.
Pōhutukawa ist der Stern, der am Himmel für diejenigen steht, die von uns gegangen sind. Er soll uns ermutigen, uns die Zeit zu nehmen, uns an sie zu erinnern und ihren Einfluss auf unser Leben zu würdigen.
Tupuānuku ist der Stern, der mit allem verbunden ist, was in der Erde wächst und als Nahrung geerntet oder gesammelt werden kann. „Tupu“ bedeutet „wachsen“ und „Nuku“ ist eine Verkürzung von „Papatūānuku“, (Erde).
Tupuārangi ist der Stern, der mit Nahrungsquellen in Verbindung gebracht wird, die vom Himmel kommen, wie zum Beispiel Vögel oder Früchte und Beeren von Bäumen.
Waitī steht in Verbindung zu Binnengewässern und deren Nahrungsquellen. Waitī wacht über Gewässer wie Awa (Flüsse), Roto (Seen), Kūkūwai (Feuchtgebiete) und Waipuna (Quellen)..
Waitā steht für den Ozean und die Meeresfrüchte, die aus ihm geerntet werden können. Dieser Stern erinnert uns daran, unsere Küsten, Ozeane und das Meeresleben zu respektieren.
Waipuna-ā-Rangi steht für Regen, Hagel und Schnee.
Ururangi ist mit den verschiedenen Winden verbunden.
Hiwa-i-te-Rangi ist ein Wunschstern, der uns hilft, unsere Hoffnungen und Wünsche für das kommende Jahr zu erfüllen.