Ein Pōwhiri ist eine Māori-Begrüßungszeremonie, die aus Whaikōrero (formelle Rede), Waiata (Gesang) und Kai (Essen) besteht.

Karanga – der Willkommensruf

Traditionell beginnt ein Pōwhiri am Waharoa (Eingang zum Marae) mit einem ersten Karanga, das normalerweise von der Kaikaranga (Ruferin) durchgeführt wird, die an der Stirnseite steht. Die Manuhiri (Besucher) werden von einem Kaikaranga angesprochen, der das Karanga beginnt, auf das der Kaikaranga der Manuhiri antwortet. Die Manuhiri bewegen sich langsam hinter ihrem Kaikaranga nach vorne, bis sie die Mahau (Veranda) erreichen. Das Karanga wird fortgesetzt, bis die Manuhiri das Mahau des Marae erreichen.

Das entfernt das Tapu (die Heiligkeit) von den Manuhiri, die als Waewae Tapu (heilige Füße) bezeichnet werden, wenn sie zum ersten Mal in diesem Marae sind.

Wero/Waerea

Eine Herausforderung durch einen Stammesangehörigen versucht, die Absicht der Manuhiri (Besucher) zu ermitteln. Sobald diese festgestellt wurde ist der Weg für den Rest der Begrüßungszeremonie frei. Oft trägt er eine Taiaha (eine speerähnliche Waffe) und legt ein Zeichen, oft einen kleinen Zweig, für die Besucher ab, den sie durch Aufheben nutzen könne, um zu zeigen, dass sie in Frieden kommen.

Sitzen

Die Manuhiri ziehen in das Wharenui (Versammlungshaus) oder setzen sich auf die vor dem Wharenui aufgestellten Stühle.

Die Männer sitzen vorne und die Frauen hinten, wobei der Kaikorero auf der Paepae (Bank für männliche Redner/Leiter) am Anfang der Sitzgruppe sitzt. Alle bleiben stehen, bis die Tangata Whenua alle auffordern, sich zu setzen.

Whaikōrero – die förmliche Rede

Die Haukāinga ( die örtliche Bevölkerung eines Marae) leitet den Whaikōrero ein, gefolgt von einem Waiata (Lied), das die Tangata Whenua zur Unterstützung ihrer Sprecher oder Sprecherinnen singen. Die Manuhiri (Gäste) folgen dann dem gleichen Kawa (Protokoll).

Koha

Nachdem die Manuhiri ihre Waiata gesungen haben, wird ein Koha (Geschenk/Opfergabe) vor den Haukāinga gelegt. Es symbolisiert den Dank an die Gastgeber für die ihnen gewährte Gastfreundschaft. Der Ablauf geht dann zurück zu den Haukāinga, die den Whaikōrero-Prozess abschließen.

Hariru/Hongi

Gegen Ende des Pōwhiri bewegen sich die Manuhiri hinüber, um den Haukāinga zu hongi. Dabei werden die Hände geschüttelt und die Nasen sanft aneinandergedrückt (gegebenenfalls auch ein Kuss auf die Wange), um den heiligen Lebensatem – das Mauri (Lebensprinzip) – zu symbolisieren. Jedes Marae hat ein anderes Kawa, wer an der Spitze der Schlange steht.

Kai – Essen

Nach dem Pōwhiri wird Kai (Essen) geteilt, ganz im Sinne der Māori-Tradition der Manaakitanga (Gastfreundschaft). Alle versammeln sich im Wharekai (Speisesaal), wo der formale Prozess des Pōwhiri endet.

Als Zeichen des Respekts werden die Manuhiri zuerst bewirtet, danach die Kaumātua (Ältere) und Tamariki (Kinder), gefolgt von den Pakeke (Erwachsene).

Traditionell wurde ein Hāngī (Erdofen zum Garen von Speisen mit Dampf und Hitze von erhitzten Steinen) zubereitet.

Wo kann ich einen Pōwhiri sehen?

Es gibt viele Orte, an denen du an einem Pōwhiri teilnehmen kannst. Hier ist eine Auswahl.

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